Donnerstag, 14. April 2016

Gene Luen Yang "American Born Chinese" [Interview]



Hallo Jan! Was liest du gerade?

"American Born Chinese" - eine Graphik Novel von Gene Luen Yang. 


Um was geht´s da?

Es ist eine Coming-of-Age-Geschichte  in mehreren Handlungssträngen. Es geht übergreifend darum,seine eigene Identität zu finden und auch anzunehmen. Ein Handlungsstrang erzählt von einem Jungen, der über einen Familienteil chinesische Wurzeln hat und immer wieder Besuch von seinem chinesischen Cousin bekommt, den er als wahnsinnig peinlich wahrnimmt. Der zweite Handlungsstrang handelt von zwei chinesischen Jungs, die Aussiedler - das ganze spielt an der Westküste - in den USA sind.  Sie müssen sich in ihrer Umwelt zurechtfinden und begegnen vielen Problemen und müssen lernen zu sich selbst zu stehen. Sie werden mit Rassismus und Ablehnung konfrontiert, die hier besonders bei den Themen des Erwachsenwerdens aufgezeigt werden. So leidet einer der beiden sehr darunter, dass er bei dem Versuch mit amerikanischen Mädchen zu flirten oder auszugehen als Asiate immer nur Ablehnung erfährt. Der dritte Handlungsstrang ist über den "Monkeyking of Flowerfruit Mountain", eine Affengottheit, die sämtliche höheren Diszipline des Kung Fu erlernt hat und sich daher berechtigt fühlt, auf eine Party der anderen Götter zu gehen. Dort erfährt er trotz seiner körperlichen Dominanz offene Ablehnung. Er muss sich nun damit auseinander setzen, dass er ein Affe ist und beginnt zu versuchen immer menschlicher zu werden. 


Wie bist du auf "American Born Chinese" gekommen?

Ich lese gerne Graphik Novels und bin da bei einem Onlinehändler meines Vertrauens drüber gestolpert. Ein Glücksgriff! 


Was hat dich neugierig darauf gemacht?

Bücher zum Thema Identität lese ich gerne. Außerdem ging es um die Rolle der Asiaten in der USA. Sie sind eine Minderheit und werden immer noch häufig als Aussenseiter wahrgenommen. Das hat mich auch sofort interessiert. 


Das ist ja eher eine ungewöhnliche Interesse. Befasst du dich mit Chinesen in der USA?


Ja, ich schreibe gerade meine Abschlussarbeit zu diesem Thema.


Steht eine Graphik Novel in ihrer Komplexität einem Roman nach?

Ne, würde ich verneinen! Es ist lediglich konzentrierter. Konflikte zum Beispiel können sich auf ein einzelnes  Bild konzentrieren. - Das fasziniert mich so an Graphik Novels, dass man in einem Bild ausdrücken kann, was ausformuliert merhere Seiten brauchen würde. Außerdem bleibt mehr Freiraum für eigene Interpretationen, was bei einem ausformulierten Text nicht mehr gegeben wäre. 


Also würdest du eine Leseempfehlung geben?

Uneingeschränkt! 


Wie weit bist du im Moment?

Bei etwa zwei Drittel! 


Dann noch viel Spaß damit und vielen Dank für das Interview!

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